Werkschau TG 19 | Samstag 26. Oktober bis Sonntag 17. Novem ber 2019
Infos zu Zeiten, Daten, Ausstellungsorten sowie beteiligte Künstler*innen siehe werkschautg.ch oder > Programmübersicht
Aktion von Max Bottini «Brotkunst – Kunstbrot»
Verkauf der Kunstbrote: Donnerstag 7. November ab 19 Uhr im Shed Eisenwerk Frauenfeld
Die mit Kunst angereicherten Halbkilogramm Roggenbrote
enthalten Arbeiten von beteiligten Künstler*innen der Werkschau. Ihre Werke sind in die Brotlaibe eingebacken worden. Niemand weiss, welche Werke sich in welchen Broten befinden.
Der Preis für ein Kunstbrot beträgt minimal CHF 20. Der Betrag kann von den Käufer*innen gemäss ihrer «Wert-Schätzung», frei nach oben erweitert werden.
«Brot gilt im Volksmund schlechthin als existenzielles Nahrungsmittel (Brot in der Not!). Das Wort Brot wird denn auch oft als Metapher verwendet um Überlebensstrategien zu beschreiben. Wer einen Brotberuf ausübt kann mit einem regelmässigen und sichern Einkommen seine anfallenden Ausgaben begleichen.
Nicht so wer sich künstlerisch betätigt. Man spricht von «Brotkunst» und meint Kunstschaffende, die mit ihrer Arbeit kein existenzielles Einkommen erwirtschaften können. Sie sind somit gezwungen «kunstfremden» Tätigkeiten nachzugehen um ihren Lebensunterhalt zu gewährleisten. Eine höchst unbefriedigende Situation, deren Ursachen vielfältig sind.
Ein in diesem Zusammenhang wichtiger Aspekt, dem sich Kunstschaffende gegenübergestellt sehen, ist die Frage nach dem ökonomischen Wert ihrer Arbeit(en). Die Taxierung muss spätestens dann geschehen, wenn Werke oder Vorhaben der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie tauchen damit in den wirtschaftlichen Kreislauf ein, in den (Kunst-)Markt, wo Produkte und Arbeiten der Spielregel von Angebot und Nachfrage unterworfen sind.
Inwieweit haben die Autor*innen (noch) Einfluss auf die Preisgestaltung, wenn auf Marktplätzen wie etwa Galerien, Messen und Auktionen ihre Werke gehandelt werden? Oder anders formuliert: Inwieweit beeinflussen oder tangieren die Marktgesetze damit die Autonomie der Autor*innen?
Wie verhält es sich umgekehrt mit potenziellen Käufern der Angebote? Welche Kriterien spielen für sie eine Rolle, um ein künstlerisches Werk käuflich zu erwerben, welche dagegen?